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Brandserie: Feuerwehrfrau (19) nach Geständnis in U-Haft

Von Franziska Giles und Thomas Fellhofer, 09. Mai 2024, 19:03 Uhr
Wieder Brand im Mühlviertel
Brandserie in Feldkirchen und Goldwörth - eine Region steht unter Schock Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / PRIVAT (TEAM FOTOKERSCHI.AT / PRIVAT)

FELDKIRCHEN/GOLDWÖRTH. Die Hauptverdächtige (19) hat gestanden: Sie soll für eine Brandserie im Bezirk Urfahr-Umgebung verantwortlich gewesen sein.

Wie die OÖN berichteten, liefen die polizeilichen Ermittlungen seit Tagen auf Hochtouren: Nachdem schon im Jahr 2021 eine ähnliche Serie von mysteriösen Bränden die Bewohner der Gemeinden Goldwörth und Feldkirchen in Angst versetzte, ging es im April 2024 wieder los. Nach Jahren der Unsicherheit können die Menschen nun aufatmen.

Dass eine 19-Jährige die Hauptverdächtige nach einer Serie von fünf Bränden in Goldwörth und Feldkirchen an der Donau im Bezirk Urfahr-Umgebung ist, wurde am Mittwoch publik. Am Donnerstag hat die junge Frau die Tat vor einem Richter gestanden, wie Staatsanwalt Reinhard Huemer-Steiner bestätigte: „Der dringende Tatverdacht des Verbrechens der Brandstiftung wurde bejaht und die Untersuchungshaft aufgrund von Tatbegehungsgefahr verhängt“. Die Polizei ermittelte nach den Bränden auf Hochtouren. Zahlreiche Spuren hatten zu der 19-Jährigen geführt. Sie war im Bereich der Tatorte gesehen worden. Zudem stand sie schon 2021 wegen einiger kleiner Brände im Visier der Ermittler. Das Verfahren, das wegen schwerer Sachbeschädigung gegen die damals noch Minderjährige geführt wurde, endete mit einer Diversion. Sie war schon damals bei der Feuerwehr aktiv, auch in der Kinder- und Jugendausbildung soll sie tätig gewesen sein.

Wieder Brand im Mühlviertel
In Goldwörth (Bezirk Urfahr-Umgebung) wurde das Nebengebäude eines Bauernhofs Raub der Flammen. Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / PRIVAT


Nach der Festnahme ist in den betroffenen Gemeinden die Erleichterung groß: „Zum Glück wurde diesem unkontrollierten Treiben nun ein Ende gesetzt“, sagte Goldwörths Bürgermeister Johann Müllner (ÖVP) den OÖNachrichten. Die Erleichterung galt auch der mutmaßlichen Brandstifterin selbst – ihr könne nun endlich geholfen werden: „So etwas gerät schnell außer Kontrolle und die Einsatzkräfte haben Schlimmeres verhindert. Es musste einfach aufhören.“

Brandbeschleuniger verwendet

In der Nacht auf Montag war das Nebengebäude eines Bauernhofes im Bezirk Urfahr-Umgebung völlig abgebrannt. Das Übergreifen auf das Wohngebäude konnte verhindert werden, rund 170 Kräfte von zehn freiwilligen Feuerwehren waren im Einsatz. Verletzt wurde niemand.

Brandserie im Mühlviertel: "Heute war es verdammt knapp"
Das Gebäude brannte komplett ab. Die Tatverdächtige soll an den Löscharbeiten beteiligt gewesen sein. Bild: TEAM FOTOKERSCHI / MARTIN SCHARINGER

Bereits in den Tagen zuvor waren ein Stadel, ein Holzstoß und eine Gartenhütte in Flammen aufgegangen. Immer näher war das Feuer an die Häuser gerückt. Die Verunsicherung bei den Menschen in der Region war deutlich zu spüren gewesen. Die Tatverdächtige selbst soll an den Löscharbeiten mitgeholfen haben. Da bei der Scheune Brandbeschleuniger verwendet worden war, gingen die Ermittlungen in Richtung Brandstiftung. Anfang der Woche wurde eine Hausdurchsuchung bei der 19-Jährigen angeordnet. Mehrere Beweisgegenstände seien gesichert worden, sagte Staatsanwalt Huemer-Steiner.

„Wir sind froh, dass es vorbei ist. Aber es bleibt die Enttäuschung, dass es eine Kameradin war“, sagt Feldkirchens Bürgermeister David Allerstorfer (SP). Jetzt gelte es, in der Mannschaft die Geschehnisse aufzuarbeiten: „Es ist in den nächsten Tagen eine Vollversammlung angesetzt und wir werden von Abschnitts- und Bezirkskommandanten unterstützt. Ich habe den Eindruck, dass hier sehr professionell gearbeitet wird“, sagte der Bürgermeister.

Klare Kommunikation wichtig

„Ich denke, Brandstiftung ist ein Phänomen das in anderen Bevölkerungsschichten genauso häufig vorkommt. Im Falle eines Kameraden fällt es halt medial besonders auf“, sagte gestern Johannes Enzenhofer, Bezirksfeuerwehrkommandant von Urfahr-Umgebung, im OÖN-Gespräch. Wichtig sei eine schnelle Ermittlung: „Je länger die Klärung dauert, desto mehr Unsicherheit herrscht in der Mannschaft.“ Die Aufgabe der Führungskräfte sei es dann, die betroffenen Feuerwehren zu begleiten: „Bleibt so eine Sache unaufgearbeitet liegen, führt das zu Unstimmigkeiten in der Mannschaft.“

Immer gelte es jedenfalls, sensibel vorzugehen. Wenn zum Beispiel bei einem Brandstifter eine psychische Erkrankung vorliege, müsse das ebenfalls angesprochen werden. Alles Strafrechtliche sei ohnehin Sache der Justiz. Liege aber eine Straftat vor, sei das auch ein Grund für die bescheidgemäße Suspendierung vom Feuerwehrdienst: „Man muss da auch klare Zeichen setzen und klar kommunizieren, das ist für die restliche Mannschaft wichtig.“

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Autorin
Franziska Giles
Redakteurin nachrichten.at
Franziska Giles
Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer

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